Ideensammlung für ein jugendfreundlicheres Saarlouis

21.10.2013

Von: Sven Mohr


Nach 2008 wurde Saarlouis in diesem Jahr zum zweiten Mal von dem Projekt "Ding Dein Dorf" auf seine Jugendtauglichkeit und Jugendfreundlichkeit bewertet. Bei der aktuellen Befragung stellten Jugendliche aus Saarlouis, der Kreisstadt ein schlechteres Zeugnis aus als noch vor fünf Jahren. Im Rahmen einer offiziellen Zeugnisübergabe sprachen Jugendliche und die politisch Verantwortlichen aus Saarlouis in einer offenen Runde einige gewichtige Problempunkte an, welche in der nächsten Zeit gemeinsam angegangen werden sollten.



Im Rahmen einer offenen Runde wurden den Stadtvertretern aus Saarlouis die „Ding Dein Dorf“ Zeugnisse von Jugendlichen übergeben

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Die politisch verantwortlichen Vertreter stimmten mit „bunten“ Stimmzettel über die Machbarkeit der Vorschläge der Jugendlichen ab

Zeugnisübergaben sind eine Sache für sich. So auch zuletzt im selbstverwalteten Jugendzentrum in der Lisdorfer Straße. Bei diesem Termin übergaben Jugendliche das aktuelle "Ding Dein Dorf" Zeugnis für Saarlouis den verantwortlichen Vertretern der Kreisstadt. Der Leiter des Projektes "Ding Dein Dorf", Georg Vogel, begrüßte neben einer großen Anzahl Jugendlicher auch Oberbürgermeister Roland Henz, Bürgermeister Klaus Pecina, Vertreter des Stadtrates, der Stadtverwaltung und des Landkreises. Nach der Zeugnisübergabe wurden in einer offenen Runde einige Problempunkte angesprochen und Gründe gesucht warum über 100 Jugendliche Saarlouis nur mit der Gesamtnote 3,2 bewerteten. Vor fünf Jahren wurde Saarlouis ein Zeugnis mit der Gesamtnote 2,7 ausgestellt. Zusätzlich wurden vier aktuelle Problemfälle hervorgehoben, welche den Jugendlichen besonders am Herzen liegen. 

 

 

Fehlende Graffitiwand 

 

Jugendliche wünschen sich in der Innenstadt einen freien Platz um legal sprayen zu dürfen. Dafür werde eine freie Fläche benötigt, auf der geübt und professionell gesprayt werden darf. Auf Seiten der Stadt kam der Vorschlag der Jugendlichen gut an, solange es sich um kunstvolle Motive handelt. Es wurde von städtischer Seite zugesagt einen möglichst zentralen Platz für ein solches Angebot zu suchen. 

 

Zusätzlicher Treffpunkt im Freien innerhalb in der Stadt 

 

Es wurde der Wunsch geäußert einen zusätzlichen Platz für Jugendliche im Freien zu erhalten, welcher besonders in den Sommermonaten genutzt werden dürfte. Die derzeitig erhöhten Sicherheitsmaßnahmen auf öffentlichen Parkflächen empfinden viele der jungen Leute als störend. Der Wunsch nach einem „Jugendtreff“ unter freiem Himmel wurde von den politischen Entscheidungsträgern zwar überwiegend positiv aufgenommen, eine Umsetzung sei laut Oberbürgermeister Roland Henz schwer umsetzbar. Hier werde von städtischer Seite versucht eine Lösung zu finden. 

 

Busverkehr am Wochenende 

 

Dieser Punkt stand schon vor fünf Jahren bei den Jugendlichen hoch im Kurs. Nachtbusse an den Wochenenden stehen zwar seit Jahren  zur Verfügung, jedoch werden nicht die einzelnen Stadtgebiete angefahren. Für Jugendliche sei aber genau dies das Hauptproblem. Hier wurde der Wunsch nach einem ständigen Busverkehr geäußert, der auch an den Wochenenden die Stadtgebiete anfährt. Die Stadtverwaltung signalisierte derzeit einige Modelle zu prüfen, um den Jugendlichen auch hier entgegen zu kommen. 

 

 

Kirmesangebot in der Innenstadt 

 

Auch Jugendliche interessieren sich für einen hohen Qualitätsstandard der Kirmes. Ihrer Auffassung nach sollte sich die Stadt um ein qualitativ hochwertiges Kirmesangebot innerhalb der Kreisstadt kümmern. Oberbürgermeister Roland Henz teilte die Sorge der Jugendlichen und versprach ihnen, sich auch in Zukunft weiterhin dafür einzusetzen, gute Schausteller nach Saarlouis zu holen. Hierzu wurden bereits Gespräche mit den Schaustellern geführt. 

 

 

Bei "Ding Dein Dorf" handelt es sich um ein Projekt des Landesjugendring und weiteren Kooperationspartnern. Trotz einer hohen Rückmeldequote sind die Ergebnisse zwar aussagekräftig aber nicht repräsentativ. Dennoch können sich Jugendliche durch eine Beteiligung an den Umfragen aktiv für eine Verbesserung ihrer Vorstellungen in den Städten und Gemeinden einbringen.