Projekt: SPRACHE VERBINDET

23.01.2012

Von: Philipp Makulik


Das Projekt „Sprache verbindet“ fördert Kinder im Vorschul- und Grundschulalter. Oberstufenschüler und Jugendliche im Erwach-senenalter, sog. Scouts, bringen ausländischen Kindern unsere Sprache näher – spielerisch, aber durch gezielte Übungen, dem Alter entsprechend. Der Unterricht findet bei den Migrantenkindern zu Hause statt. Ein Erfahrungsbericht.



Am Anfang stand meine Erwartung. Es stellte sich heraus, dass sie zunächst nicht durchgehend erfüllt wurde. Die Probleme basierten allerdings ausschließlich auf der Unzuverlässigkeit und dem mangelnden Interesse von zwei Familien. Es gibt jedoch durchaus Familien, die das Angebot gerne nutzen und mich mit offenen Armen empfangen haben, deren Kinder sich sehr über die Zusammenarbeit freuen und besonders motiviert sind. Das Engagement ist die stärkste Säule, auf die sich das Projekt stützt und die es so erfolgreich macht. Nach mehr als vier Jahren haben viele meiner Schützlinge die Grundschule bereits verlassen. Sie besuchen inzwischen weiterführende Schulen.

 

Aus meiner Sicht profitieren nicht nur die Familien, sondern auch die Scouts von diesem Projekt. Sie nehmen etwas aus der fremden Kultur mit, machen das Kind mit der deutschen Kultur bekannt, denn unterrichtet wird bei der Familie zu Hause. Auch Geschwisterchen und die Mutter können am Unterricht teilnehmen.

 

Nichts baut erfahrungsgemäß landläufige Vorurteile besser ab als die persönliche Begegnung. So wird nicht nur die Sprache das Verbindende im Umgang miteinander. Ebenso wichtig sind die Freundschaften, die durch diese intensiven Begegnungen entstehen. Beide Aspekte beschleunigen die Integration der Migrantenfamilien.

 

Rückblickend übertrifft das Projekt meine anfänglichen Erwartungen. Es zeigt neue Wege auf, miteinander zu leben im Einwanderungsland Deutschland.