Schülerfilm setzt sich mit Flüchtlingen in Saarlouis auseinander

20.01.2016

Von: Sascha Schmidt


„Saarlouis – Eine neue Heimat für Flüchtlinge?“, fragten die Schülerreporter der Martin-Luther-King-Schule und machten sich auf filmische Spurensuche. Das Ergebnis, ein rund 30-minütiger Dokumentarfilm, fand große Beachtung und wurde bereits mit einem wichtigen Schüler-Medienpreis ausgezeichnet. Am kommenden Mittwoch, 27. Januar, ist er im Miteinander der Generationen zu sehen.



"Saarlouis - Eine neue Heimat für Flüchtlinge?", dieser Frage gingen Schülerinnen und Schüler der Martin-Luther-King Schule nach. In Kooperation mit dem Adolf-Bender-Zentrum entstand daraus ein 35-Minütiger Kurzfilm. Foto: Screenshot aus dem Dokumentarfilm.

Plötzlich war es da, das Thema Flucht, und bestimmte die politische Agenda in Deutschland, Europa und der Welt. Mit ihm kamen die Menschen, die vor Krieg und Vertreibung flüchteten – auch nach Saarlouis, auch an die Martin-Luther-King-Schule (MLK) nach Fraulautern. Dort wollten die Schülerinnen und Schüler mehr wissen. Was bedeutet die Flucht, warum werden Menschen zu Flüchtlingen und wie begegnet ihnen die Gesellschaft?

 

Also gründete die Schule eine Projektgruppe mit zehn Schülerinnen und Schülern der Klassenstufe 9 und zwei der Klassenstufe 8 und arbeiteten das schwierige Thema gemeinsam mit dem Adolf-Bender-Zentrum in Form eines Dokumentarfilmes auf. Von April bis Juni 2015 führten die Schülerinnen und Schüler mit Leiterin Ute Lessel (CJD Sozialcoach der ReformklassenPlus), Lehrer Dirk Leinenbach und Katharina Klasen vom Adolf-Bender-Zentrum durch.

 

Ein eindrücklicher Film ist dabei entstanden, in dem sich die MLK-Schüler Laura Mayer, Jessica Rau und Julius von Hobe vor der Kamera ihrem Thema annähern. Gesprächspartner fanden sie im Lehrerkollegium ihrer Schule, aber auch in Politik und Verwaltung. Bürgermeisterin Marion Jost kommt zu Wort ebenso wie Landrat Patrik Lauer und Saar-Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer, aber auch der Leiter der Stabstelle Integration im Landkreis Saarlouis, Bernd Maus, und der Vorsitzende des Integrationsbeirates der Stadt Saarlouis, Patrizio Maci.

 

Wichtig war es der Projektgruppe auch, die persönlichen Erfahrungen der Betroffenen in ihren Film mit einfließen zu lassen: Zu Wort kommen daher auch die neuen Mitschüler aus Syrien, die in einer offenen Gesprächsrunde über ihre Heimat, den Krieg und ihr neues Leben in Saarlouis berichten. So schließt sich der Kreis in dem gut 30-minütigen Film: Was als Idee im Klassenzimmer begann, kehrt in die Schule zurück, um hier, ganz menschlich, von den Erkenntnissen der insgesamt rund einjährigen Filmarbeit im täglichen Miteinander zu profitieren.

 

Für die gelungene Umsetzung des Themas wurde der Film mit dem ersten Preis des Wettbewerbes „Medien, aber sicher!“, der Deutschen Telekom ausgezeichnet.

 

„Saarlouis – Eine neue Heimat für Flüchtlinge?“ ist unter folgendem Link online zu sehen: https://www.youtube.com/watch?v=FgQVFk_0jhU.

 

Öffentlich gezeigt wird der Film am Mittwoch, 27. Januar, um 19 Uhr im Miteinander der Generationen Steinrausch, mit anschließender Diskussion, Der Eintritt ist frei.