„Willkommen in Saarlouis“: Neues Bündnis unterstützt Integration geflüchteter junger Menschen

12.01.2017

Von: Sascha Schmidt


Willkommen bei Freunden, willkommen in Saarlouis: Eine einfache Botschaft an junge Flüchtlinge, die durch facettenreiche Bemühungen auf breiter Front bereits gelebte Realität in Saarlouis ist. Mit der Unterzeichnung der Zielvereinbarung des Projektes „Willkommen bei Freunden – Bündnisse für junge Flüchtlinge“ sollen die Integrationsarbeit künftig noch besser strukturiert und die Akteure noch zielorientierter vernetzt werden.



Strukturen verbessern, Akteure noch weiter vernetzen: Im neuen Bündnis „Willkommen in Saarlouis“ profitiert die Stadt von den Erfahrungen der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung bei der Integration junger Flüchtlinge. Von links: Sozialplaner Michael Leinenbach, DKJS-Regionalstellenleiter Markus Ochs, Bürgermeisterin Marion Jost und Oberbürgermeister Roland Henz. Foto: Sascha Schmidt

BILDERGALERIE: Öffnen durch Klick auf ein Bild.

Übergänge im Leben gestalten, Teilhabe im Freizeitbereich ermöglichen sowie auch soziale Teilhabe allgemein – das sind die drei wichtigsten Ziele, eines neuen Bündnisses in Saarlouis, das sich der Integration von jugendlichen Flüchtlingen widmet. Die Zielvereinbarung dafür unterzeichneten im Rathaus OB Roland Henz, Bürgermeisterin Marion Jost und Sozialplaner Michael Leinenbach. ‚Willkommen bei Freunden – Bündnisse für junge Flüchtlinge des Lokalen Bündnisses für Familie Saarlouis’ lautet der Titel dieses Bündnisses, kurz: ‚Willkommen in Saarlouis‘. Hintergrund ist das gemeinsame Bundesprogramm „Willkommen bei Freunden – Bündnisse für junge Flüchtlinge“ der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) und des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ).  Dessen Ziel: Geflüchtete Kinder und Jugendliche in den Bereichen Bildung und gesellschaftliche Teilhabe unterstützen.


„Saarlouis ist ein Ort des guten Gelingens“, sagte DJKS-Regionalstellenleiter Markus Ochs bei der Unterzeichnung. „Solche Orte suchen wir.“ Bundesweit ist die Stiftung in der Integrationsarbeit tätig. In die Zusammenarbeit im Rahmen des Bündnisses bringt sich die Stiftung mit konzeptioneller Unterstützung und spezifischem Know-How ein. „Wir bringen keine Schablone mit, sondern schauen in die Struktur hinein, wo es Bedarfe gibt.“


Mit dabei waren auch zahlreiche Vertreter der Integrations-, Migranten- und Sozialarbeit, vom Kinder- Jugend und Familienhaus, dem Kreissozialamt sowie zwei syrische Freiwillige des Bundesfreiwilligendienstes, die selbst als Flüchtlinge nach Deutschland gekommen sind. Anlässlich der Unterzeichnung der Zielvereinbarung erinnerte Bürgermeisterin Marion Jost an die Situation, wie sie noch bis zu Beginn dieses Jahres vorherrschte, als die vordringliche Aufgabe darin bestand, Wohnraum zu beschaffen und die große Zahl zugewiesener Flüchtlinge Woche für Woche unterzubringen. „Seit gut einem halben Jahr ist verstärkt Integrationsarbeit möglich.“ Auch dank der Arbeit der anwesenden Akteure und vieler ehrenamtlicher Helfer in Saarlouis. Für ihre überaus humane Arbeit bedankte sich OB Roland Henz. „Wir haben in Saarlouis ein sehr gutes Netzwerk, das dafür sorgt, dass rund 1.000 Flüchtlinge in der Stadt leben, ohne dass man das im Alltag spürt.“ Das besondere Verdienst dieses Netzwerkes sei es, dass es sich nicht nur um Flüchtlinge kümmere, sondern um alle Menschen, die sich in schwierigen Situationen befinden.


Dass die Strukturen jetzt weiter optimiert und die Netzwerke enger verdichtet werden, gehört dazu. Dabei wird das Projekt ‚Willkommen in Saarlouis‘ von der DKJS auf vielfältige Weise Unterstützung erfahren: Mit Fachtagungen und Analyseworkshops etwa, oder auch mit Fortbildungen und einer qualifizierten Prozessbegleitung. Die drei wichtigsten Ziele und jeweilige Teilziele sowie erste konkrete Maßnahmen wurden bereits definiert. Beispiel: Um soziale Teilhabe zu ermöglichen, werden zwei Jugend-Wohngemeinschaften mit Schwerpunkten Bildung und Orientierung in Saarlouis gegründet. Die erste wurde bereits vor Weihnachten von jugendlichen Flüchtlingen bezogen.