„Und es war Sommer“ ……. ein Erfahrungsbericht

Freitagabend 20.00 Uhr. Treffpunkt – wie immer in Saarlouis – der Marienbrunnen auf dem Großen Markt. Das besondere an diesem Tag: Oberbürgermeister Roland Henz leitet das Mobile Jugend-Team Saarlouis (MJTS) für diesen Abend. Mit von der Partie im Jugend-Team sind Anette Plewka, die Jugendbeauftrage der Stadt Saarlouis, Michael Leinenbach, der Abteilungsleiter für Familie und Soziales sowie unterstützend die Streetworkerin Dunja Kolaric vom Diakonischen Werk.

 

Und los geht’s. Erste Station ist der Deutsch-Ausländische Treff (DAT) im Kinder-, Jugend- und Familienhaus Saarlouis. Im Freien ist es trotz des Abends noch drückend heiß. Die Räumlichkeiten im DAT sind voll klimatisiert und nach der kurzen Wegstrecke eine „Oase“ der Erholung für das heutige MJTS. „Hier bleibe ich“, so Oberbürgermeister Roland Henz als er die Räumlichkeiten betrat. Im großen Raum trainiert gerade eine der freien Tanzgruppen (Hip-Hop, Brackdance u.a.) des DAT. „Sie proben für ihre Auftritte und nehmen an Wettbewerben teil. Wir sind für die Jugendlichen da und haben immer ein offenes Ohr für sie“, so Hüseyin Varol der nebenberufliche Leiter des DAT und jugendpolitische Sprecher des Integrationsbeirates.

 

Ortswechsel. Einen Eingang weiter und wir sind im selbstverwalteten JuZ angekommen. Gerade erst kürzlich wählte der Verein seinen neuen Vorstand. Simon Wirth (der neue erste Vorsitzende), Jonas Gergen (neuer zweiter Vorsitzender) und die weiteren Mitglieder des neuen Vorstandes heißen den OB herzlich willkommen. Der neue Vorstand und der OB kommen ins Gespräch und es werden offene Fragen angesprochen. „Wir werden Euch in organisatorischen Anliegen dahingehend unterstützen, dass ihr zukünftig mehr Zeit für Eure eigentlichen Aufgaben habt“, verspricht OB Henz dem neuen Vorstand und gibt gleich den Auftrag an sein Jugendteam der Stadt, hier zukünftig verstärkt unterstützend tätig zu werden.

 

Nach dem Besuch der organisierten Gruppen geht’s nun weiter zu den wöchentlich stattfindenden „Open Air Veranstaltungen“ in Saarlouis. Angelangt im Ludwigspark (oder auch Löwenpark) trifft das Mobile Jugendteam Saarlouis (MJTS) auf verschiedene Jugendgruppen. „Hey Bürgermeister“ schallt es dem MJTS regelmäßig entgegen. Woher seid ihr denn, will OB Henz wissen. Nun ja viele aus Saarlouis aber auch genau so viele aus den Stadtteilen und dem Umland. Warum sie denn nun ausgerechnet in Saarlouis sind, ist eine weitere Frage des OB. Und die Jugendlichen antworten, na weil man eben in Saarlouis ist - weil es schick ist hier zu sein - und - weil sich eigentlich diese Frage nicht wirklich stellt. Wie sie denn nun heimkommen möchte der OB von den Gruppen wissen . Na mit dem Bus und ab einer bestimmten Haltestelle wird man dann von den Eltern abgeholt oder man fährt Taxi.

 

Und wieder ein Ortswechsel. Wir sind am Kleinen Markt auch hier ist der OB bei vielen Jugendlichen die auf den Bänken sitzen bekannt. Er setzt sich dazu, spricht mit Ihnen und freut sich, wie sehr die Jugend doch seine Stadt liebt. Woher kommt ihr denn? – will der OB wissen. Na aus Saarlouis aber viele auch aus der Umgebung – eine Antwort, die er an diesem Tage noch öfter hören wird. „Und was gefällt Euch hier?“ fragt der OB die Jugendlichen. Na die geilen Sitzgelegenheiten am Kleinen Markt, alle sind hier – man ist einfach in Saarlouis – Saarlouis ist geil – es macht sich ein Unverständnis bei der Jugend breit, wie man nur so eine Frage stellen kann. Aber der OB in seiner Art lobt die Stadt und ihre Attraktivität für die Jugend und alles ist im Lot.

 

Ortswechsel. Wir kommen an der Polizeizentrale in der Stadt Saarlouis an. Eine wichtige Aufgabe des Mobiles Jugend-Team Saarlouiser (MJTS) ist die enge Zusammenarbeit mit der Polizei – ohne jedoch den jeweiligen Auftrag aus den Augen zu verlieren. „Na wie schauts aus?“, will der OB wissen. „Bislang keine besonderen Vorkommnisse, antwortete der zuständige Ansprechpartner der Polizei, -alles ist ruhig“. Es ist noch sehr früh an diesem Freitagabend.

Die Gelegenheit der Nähe zur Altstadt wird genutzt um sich dem dortigen Publikum zu widmen. „Ich bin sprachlos“, so der OB. Die oft beschworenen Jugendgangs entpuppen sich als gut durchmischtes Publikum. Alle Altersstufen sind vertreten. „So stelle ich mir die Mischung in unserer Stadt vor“, so der OB, der - aufgrund von Meldungen, dass dort immer nur noch Kinder und Jugendliche seien - seinen Augen nicht mehr traut. Na irgendwo müssen doch die „bösen“ Jugendlichen sein. So führt der gemeinsame Weg des MJTS weiter zum Saarlouiser Saaraltarm und zur Wiese im Stadtgarten, auch Easy Wiese genannt.

 

Die erste Gruppe treffen wir an den neuen freigelegten Festungsanlagen. Mit eigener Musik ausgestattet findet gerade eine „Free Party“ mit einem „elektronischen Musikstil“ statt. Wir treffen uns hier öfter freitags und samstags und wir machen Musik, alles ist toll – tolle Location (damit ist der Stadtgarten mit den Festungsanlagen gemeint) tolle Stimmung und wir verständigen uns mit den Nachbarn z.B. den Campern. Wir wünschen uns, dass wir hier einen Eventplatz erhalten, dass wir uns weiter hier treffen können und dass es noch einige Mülleimer mehr gibt, so die Gruppe. Ansonsten wären Freestyle -Open-Air - Veranstaltungen in Saarlouis der absolute Hammer, so die Meinung der Gruppe.

Wenige Meter weiter treffen wir eine weitere Gruppe. <Eigentlich sind wir ja auf der Rodener Wiese – aber das geht derzeit ja nicht< so ein Mitglied der Gruppe. Viele dieser Jugendlichen waren in die Planungen zur Errichtung einer Schutzhütte im Ellbachtal beteiligt. Leider dauern solche Prozesse immer etwas länger, so dass es sich schon erheblich hinziehen kann, bis ein solches Projekt umgesetzt werden kann. „Sobald der Haushalt genehmigt ist bauen wir mit Euch die Schutzhütte im Ellbachtal“ verspricht der OB. Für die Jugend wird es ein weiterer Schritt in Richtung „Selbstbestimmtheit“ und „Eigenverantwortung“ sein. Aber auch andere Themen wie die berufliche und familiäre Situation sind Themen, die die Jugendlichen mit dem OB besprechen.

 

Dann geht’s, an den gut besetzten Kasematten vorbei zurück zum Großen Markt, der total zu geparkt ist. Die Stadt ist voll mit Menschen, die Stimmung ist bestens, alle scheinen zufrieden. „Diese Atmosphäre, dieses Flair hat Saarlouis bekannt und beliebt gemacht, so kann es weitergehen“, meinte dazu Ob Roland Henz.

Was muss sich im Mobilen Jugendteam aus seiner Meinung ändern?

Zukünftig soll das Mobile Jugendteam immer schon an der Bekleidung erkennbar sein. Das Jugend-Team der Stadt Saarlouis soll sich um die einheitlichen T Shirts, Jacken usw. für die Arbeit auf der Straße bemühen.

 

Auch sollten sich die Einsatzzeiten der Mitarbeiter/innen den notwenigen Zeitfenstern anpassen. „Wenn sich die Ausgehzeiten der Jugend verändert haben, dann muss sich auch die Arbeit im Rahmen der aufsuchenden Jugendarbeit / Streetwork des Mobilen Jugendteams Saarlouis diesen anpassen“, so OB Henz. Zukünftig wird daher der Einsatz im Sommer eher später und bis weit nach Mitternacht gehen – und dies sowohl freitags wie samstags.

Und was noch wichtig ist! Die Jugend fand es klasse, den OB persönlich kennen zu lernen, sich mit ihm zu unterhalten und wünschte sich, dass dies öfter der Fall sein wird. Hierzu der OB „ich werde versuchen, soweit es mir meine Termine zulassen, euch auch zukünftig an Euren Trefforten oder auch mal in den Schulen zu besuchen“.

 

Das Fazit des OB an diesem Abend: „ich liebe meine Stadt und wer kann sich eine bessere Durchmischung der Generationen, als diese in Saarlouis vorhanden ist schon wünschen. Die Jugend als ein Teil der Gesellschaft ist unsere Zukunft und es gilt gemeinsam mit Ihr die Zukunft für Saarlouis zu gestalten.“

 

Streetworker

Lars Winter

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